Geschichte

Die Stiftung beruht auf dem testamentarischen Wunsch des Ehepaares, Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss, die noch in den späten 80er Jahren den Entschluss gefasst hatten ihr gesamtes Vermögen nach ihrem Tode der Wissenschaft und Forschung zur Verfügung zu stellen und zwar gezielt in jenen beiden Fachgebieten, in denen sie ihr ganzes Leben lang tätig waren.

Wer waren die Stifter?

Beide hatten ihren beruflichen Werdegang in den schwierigen Nachkriegsjahren ganz unten begonnen und es durch viel Enthusiasmus und großen persönlichen Einsatz weit nach oben geschafft.

Dr. Gottfried Weiss wurde am 7.11.1926 in Völkermarkt, Kärnten, geboren. Nach erfolgreicher Beendigung seines Studiums der Meteorologie in Graz begann er eine Beamtenkarriere in Wien. Im damaligen Bundesministerium für Verkehr und Elektrizitätswirtschaft war er zuletzt als Leiter des Flugwetterdienstes tätig. In dieser Funktion wurde ihm 1960 das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich für seine maßgebliche Mitwirkung bei der Errichtung des europäischen Flugwetterfernmeldesystem verliehen. Seine Fachkompetenz und sein Verhandlungsgeschick brachten ihm internationale Anerkennung und so wurde er 1961 als Vertreter Österreichs zur WMO nach Genf entsandt. Bei der  Weltmeteorologischen Organisation handelt es sich um eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, deren Aufgabe es unter anderem ist, die Forschung und Ausbildung in der Meteorologie und verwandten Wissenschaftsgebieten zu stärken und bei der Koordinierung der internationalen Aspekte solcher Forschungs- und Ausbildungsvorhaben aktiv mitzuwirken. Dr. Gottfried Weiss erwies sich als würdiger Vertreter Österreichs, der weltweit geschätzt wurde, und auch in Genf Karriere machte. Als Direktor des World-Weather-Watch Departments, dem wichtigsten Bereich der WMO, war er einer der weltweit ranghöchsten Meteorologen und unmittelbar dem Generalsekretär der WMO unterstellt. In dieser Funktion blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1985 in Genf.

 

Univ. Doz. Dr. Vera Weiss wurde am 24.4.1926 in Wien als Tochter eines Arztes geboren. Nach Beendigung ihres Medizinstudiums und Absolvierung des Turnus an mehreren Spitälern Wiens, entschloss sie sich zu einer Facharztausbildung in Anästhesie, die sie 1961 erfolgreich beendete. Nach kurzer Tätigkeit im AKH Wien folgte sie ihrem Gatten in die Schweiz, wo ihr an der Medizinischen Universitätsklinik in Genf eine Stelle als Anästhesistin angeboten wurde. Mit großem Ehrgeiz nahm sie die Herausforderung an und wurde dank ihrer hohen Kompetenz die rechte Hand des damals weltweit angesehensten Gynakologen Prof. Pierre Hubert de Watteville, mit dem Frau Dr. Weiss bis zu dessen Tod im Feb. 1984 eng zusammenarbeitete. Lange Jahre war sie Leiterin der Anästhesiologie an der Frauenklinik der Universitätsklinik in Genf, damals auf diesem Gebiet einer der weltweit renommiertesten Spitäler. Die Arbeit mit den Patienten ging ihr über alles. Dennoch blieb sie immer auch eng der Forschung verbunden und dank des großzügigen Stipendiums eines Pharmakonzerns konnte sie auf dem Gebiet neuer Narkosepräperate für schwangere Frauen wissenschaftliche Forschungsarbeit leisten und sich in französischer Sprache an der Universität in Genf habilitieren.

Nach mehr als 20 erfüllten Berufsjahren in der Schweiz kehrte das Ehepaar Weiss mit Eintritt in den Ruhestand 1985 schließlich nach Wien zurück, wo Herr Dr. Gottfried Weiss am 1.1.2000 verstarb und seine Gattin, Frau Dr. Weiss,  am 13.4.2013.

Das Ehepaar Weiss blieb ihrem Beruf, der Wissenschaft und der Forschung weit über ihr Berufsleben hinaus zutiefst verbunden. Testamentarisch verfügten sie, dass ihr gesamtes Vermögen in Form einer gemeinnützig wohltätigen Stiftung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu Gute kommen soll.

Mit 4.6.2014 wurde die Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss Wissenschaftsstiftung, die ihre Tätigkeit mit dem FWF als Treuhandpartner ausüben wird, rechtskräftig errichtet.

Pressekonferenz 4.6.2014
Dr. Gerard Kratky – Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund – Dkfm. Rudolf Bauer