Univ.-Prof. Dr. Andreas STOHL, seit 2020 Vorstand des Instituts für Meteorologie und Geophysik an der UNI Wien, wurde für sein eingereichtes Forschungsprojekt „Demonstration einer Lagrange’schen Re-Analyse“ der 7. WEISS-PREIS 2020 zuerkannt. Die feierliche Preisverleihung fand an der UNI WIEN am 21. Juni 2021 durch den Stiftungsvorstand Dkfm. Rudolf Bauer, der kfm. Vizepräsidentin des FWF Mag. Ursula JAKUBEK und dem FWF-Präsidenten Dr. Christof GATTRINGER im Beisein von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Heinz W. ENGL, dem Rektor und Univ,-Prof. Dr. Petra HEINZ, der stv. Dekanin der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie der UNI Wien statt.
Die Forschung von Dr. Stohl, der unter anderem 16 Jahre als leitender Wissenschaftler am NILU-Norwegian Institute for Air Research tätig war, konzentriert sich auf Transportprozesse in der Atmosphäre und der Weiter-entwicklung atmosphärischer Ausbreitungsmodelle. Er untersucht Luft-schadstoffe, Radioaktivität und Treibhausgase und verwendet die Transportmodellierung um deren Konzentrationen in der Umwelt, aber auch ihre Quellen anhand atmosphärischer Messungen abzuschätzen. Mit dem WEISS-PREIS wird eine völlig neue Forschungsrichtung ermöglicht. Herkömmliche Modelle erfassen meteorologische Parameter wie Luftfeuch-tigkeit oder Temperatur an fixen Punkten. Die Lagrange’schen Modelle hingegen folgen den einzelnen Partikeln und erfassen, wie sich die meteo-rologischen Parameter entlang ihres Weges ändern. In solch einer Lagrange’schen Re-Analyse sollen nun globale Transportklimatologien erstellt werden, die ganz grundlegende Fragen zum Energie- und Wasser-transport in der Atmosphäre neu beantworten lassen. Dies wird neue Ein-sichten in die weltweiten Auswirkungen (sog. Teleconnections) von Klima-anomalien erlauben wie etwa dem El-Nino-Phänomen und ganz wesentlich zu einem besseren Verständnis jener Prozesse beitragen, die zu Extrem-ereignissen wie Starkniederschlag oder Hitzewellen führen.